Hallo zusammen,
HOPE! Seit dem Montag habe ich hier in Amerika offiziell Halbzeit. Noch sechs Monate und dann bin ich auch schon wieder zuhause.
Und somit habt Ihr auch schon die Antwort darauf, ob ich verlängern werde: Nein. Es gefällt mir hier sehr gut und ich versuche die Zeit und New York City so gut wie möglich zu geniessen aber gleichzeitig weiss ich, dass auch ein Leben auf mich in der Schweiz wartet. Es ist ein schönes Gefühl und seit ich hier bin lerne ich mein ganzes Leben in der Schweiz, meine Famile, meine Freunde, unser Essen, unsere Landschaften, unser Sozialsystem und unser gut strukturiertes Leben VIEL mehr zu schätzen! :-) Ich habe oft gehört, dass einem solch' ein Auslandsjahr verändern wird und sich die Sicht auf die Dinge genau so. Trotzdem bin ich nun überrascht, wie sehr sich meine Ansicht auf das Leben allgemein verändert hat. Man lernt, dass es nicht nur dieses eine Leben gibt, es gibt viele. Man lernt mit Konflikten klar zu kommen - alleine. Mama oder die beste Freundin sind nicht bei dir um deine Hand zu halten. Durch solche Erfahrungen wächst du als Person enorm. Es gab und gibt auch weiterhin einige Situationen, mit denen ich zu kämpfen habe. Aber wer hat gesagt, dass es einfach wird? Wir wachsen in solchen Moment und dürfen unsere Persönlichkeit weiterentwickeln und das Leben in der Schweiz noch mehr zu schätzen wissen. Man lernt verschiedene Kulturen kennen und somit auch neue Persönlichkeiten. Dein Horizont erweitert sich. Beeindruckt von all' diesen Erfahrungen die du täglich machst, kommt dann doch manchmal ein Gedanke an Zuhause. Ich muss zugeben, dass ich noch nicht wirklich viel geweint habe, wenn ich an Zuhause gedacht habe. Und das ist für mich eine sehr gute Leistung. ;-) Oft ist es eher eine Sehnsucht: Ich würde so gern wieder einmal DIES mit JENER Person machen.. Aber dann rapple ich mich relativ schnell wieder auf und versuche die Realität so gut wie möglich zu geniessen.
Zu meinen beiden Gastkindern:
Ayden wird nächste Woche zwei Jahre alt und ist ein absoluter Schnüggel! Oft hört man von den *schwierigen 2 Jahren* aber ich muss sagen, dass sich das bei ihm noch gar nicht bemerkbar macht. Natürlich ist er viel frustriert, da er alles können und dürfen will, dass sein grosser Bruder tut. Und klar schreit er viel rum und weint wegen Kleinigkeiten. Aber er ist auch nur ein Kind und ist auf einem sehr guten Weg ein Herzensbrecher zu werden. Diese Rehaugen und das süsse Lachen wickeln auch mich jedes Mal wieder um den Finger ;-).
Dylan wird im November fünf Jahre alt und versucht natürlich oft die Grenzen auszutesten. Nach über einem halben Jahr weiss man aber ziemlich genau, wie man damit umzugehen hat. Dann gibt es auch mal lautstarke Heulkrämpfe. Aber ich kann die Ruhe bewahren und die Situation klären (bis ich an diesen Punkt gekommen bin, hat es aber natürlich Übung gebraucht. Anfangs habe ich das nicht so einfach weggesteckt ;-).) Er ist für sein Alter ein sehr lieber Junge der auch sehr feinfühlig und intelligent ist. Er versteht genau, was um ihn herum passiert.
Ich weiss jetzt schon genau, dass mir der Abschied mit den Kindern sehr schwer fallen wird.
xx, Larissa